Funktionstherapien (Restitution):

Mit dem Begriff Funktionstherapie oder funktionelleTherapie wird eine Behandlungsform umschrieben, bei der durch spezifische und neuropsychologisch begründete Therapien ein bestimmtes Verhalten verbessert oder optimiert werden

Während die Art der Funktionstherapie durch die diagnostizierte Störung bestimmt wird, richtet sich die Frequenz und Intensität der Funktionstherapie häufig nach der verstrichenen Zeit seit der Erkrankung, d.h. dem Grad der Chronifizierung und dem bisherigen Behandlungsverlauf (insbesondere der Dauer und Intensität der Behandlung sowie dem Umfang der erzielten Verbesserungen).

Charakteristisch für Funktionstherapien ist das direkte Üben ("drill and practice") beeinträchtigter kognitiver Funktionen Dabei kann davon ausgegangen werden, dass durch das Training elementarer kognitiver Funktionen oder Prozesse ein Leistungs- und Lernzugewinn erzielt werden kann, der zu funktionellen Verbesserungen führt. Ferner weisen Untersuchungen darauf hin, dass durch das spezifische Wiederholen bestimmter kognitiver Funktionen neue neuronale Verbindungen etabliert werden und es zu einer Reorganisation der geschädigten funktionellen Systeme kommt

Bei den Prozeßanalysen findet eine genaue Analyse der psychischen Prozesse, die zur Realisierung der entsprechenden Leistung oder Funktion beteiligt sind, statt. Während der Funktionstherapie werden dann einzelne defizitäre Komponenten geübt (z.B. bei Aufmerksamkeitstherapieprogrammen) oder es wird ein umfassendes Behandlungsprogramm für spezifische kognitive Funktionen entwickelt

Funktionstherapien beinhalten aber immer auch die Planung des Transfers des Erlernten in den Alltag und berücksichtigen motivationale Aspekte bei der Durchführung der Therapie.